Chronik

Chronik des Bodenheimer Carneval-Vereins 1935 e.V.

88 Jahre BCV. Das ist ein Grund, stolz auf die Geschichte dieses Vereines zurückzuschauen.

Bevor ich dies nun mache, möchte ich erwähnen, dass man nicht alles, was in dieser Zeit geschehen ist, erwähnen kann. Da ich erst 40 Jahre Mitglied dieses Vereines bin, fühlte ich mich geehrt, die Chronik des BCV fortführen zu dürfen. Die Informationen über die Anfänge des BCV habe ich aus den alten Chroniken entnommen und bediene mich derer. Tatkräftige Unterstützung hat mir der Vorstand, insbesondere Hermann Schütt gegeben.

Falls mir Versäumnisse geschehen sind, jeden zu erwähnen, der, bzw. die zu der Geschichte des BCV beigetragen haben, bitte ich um Verzeihung und Verständnis.

1935

„Am Fastnachtssonntag wurde im Lokale „Zum Rebstock“ Inh. Josef Schneider, ein „Spar- & Karnevalverein“ gegründet.“

Dies sind die ersten Worte im Protokollbuch des Bodenheimer Carneval-Vereins, der zunächst „Spar- und Karnevalverein Bodenheim/Rhein“ hieß.

In Bodenheim wurde aber auch schon früher Fassenacht gefeiert, denn einem Liederheft aus dem Jahr 1889 ist zu entnehmen, dass es schon mal einen Bodenheimer Carneval-Spar-Verein gegeben hat. Über diesen Verein konnte ich bislang nichts Näheres erfahren, aber es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass zu unserem BCV eine Verbindung hergestellt werden könnte.

Die Gründer des „Spar- und Karnevalverein Bodenheim/Rhein“ waren:
Jean Kaiser, Johann Spenkuch, Jakob Schäfers, Heinrich Schneider, Fritz Döttling, Konstanz Rüger, Johann Kirchner, Johann Berg, Ludwig Schiefer, Willi Gelsheimer, Paul Duttenhöfer, Fritz Haub, Nikolaus Klein, Josef Schneider, Bernhard Stumm, Georg Bieger, Pitt Sauer, Franz Kaspar, Georg Philipp Sauer II., Konrad Kirchner und Georg Fell.

„Das Ziel dieses Vereines soll sein, sich voll und ganz in der närrischen Zeit dafür einzusetzen anderen viele freudvolle Stunden zu bereiten…“ (Auszug aus dem ersten Protokollbuch)


Am 22.03.1935 wurde die erste Mitgliederversammlung einberufen. Hier wurde Jean Kaiser zum 1. Vorsitzenden gewählt. Unter ihm waren im ersten Vorstand: Heinrich Becker (2.Vorsitzender), Karl Hitzel (Schriftführer), Heinrich Schneider (Kassierer) und Hans Gutgesell (Beisitzer). Über diese erste Mitgliederversammlung wurde in der Zeitung berichtet. Dieser Bericht endet mit folgendem Aufruf: „Warum soll in Bodenheim ein Karnevalverein nicht länger und dauernd bestehen können?“  

Kleine Anmerkung:
„Naja, die 8x11 Jahre haben wir erreicht und Ihr werdet seh´n,
auch in der Zukunft, bleibt unser Verein für immer besteh´n.“

Die Mitgliederzahl stieg in den ersten, wenigen Monaten von 21 auf 65 Mitglieder.

Wie es in jedem ordentlichen Verein üblich ist, benötigt man eine Satzung.

Unter den Statuten des Karneval-Vereins Bodenheim findet man unter anderem:
„Jedes Mitglied hat zu den Veranstaltungen mit dem nötigen Witz und Humor den Verein zu unterstützen …….“

Und, man beachte:
„Mitlieder, die nicht als Narren anerkannt sein wollen, werden aus den Kreisen der Narren entfernt. Somit können nur solche echte Vereinsmitglieder sein, die sich voll und ganz zu gegebener Zeit als Narren fühlen“

„Ich drücke dies aus, in einem Satz:
Für Mucker und Philister ist hier kein Platz.“

Und damit die Statuten, die am 11.11.1935 bei der ersten Generalversammlung genehmigt wurden, für jeden sichtbar sind, werden sie eingerahmt im Gründungslokal aufgehangen. Ab dieser Generalversammlung war der zunächst offizielle Name:  „Karneval-Verein Bodenheim“

1936

Die erste große Narrensitzung findet am 26. Januar 1936 in der Gaststätte  „Mailust“ in Bodenheim statt.

In der Zeitung hieß es:
„Bodenheimer Narhallesen sind närrisch und schlau,
sie besuchen „Sitzung“ und „Maskenball“ des BCV.“

(Hier ist zum ersten Mal der Karneval-Verein Bodenheim als BCV bezeichnet worden.)
Die 1. Sitzung des BCV war ein voller Erfolg. Zu erwähnen wäre, dass bei dieser Sitzung die „Entenbrüder aus Nackenheim“ begrüßt wurden.

Dazu möchte ich einen wunderschönen Vers von Herman Kleinknecht zitieren:
„Als Gott der Herr die Welt gebaut,
hat er in Bodenheim den Lehm geklaut.
Und all die Laub- und Nackenheimer
Sind nachgebaute Bodenheimer“

Da der Andrang an der ersten Sitzung so groß war, folgte am 16. Februar 1936 die 2. Sitzung, die ebenso ein riesen Erfolg war.

1937

In der Kampagne 1937 gab es bereits 3 Veranstaltungen des BCV:
17. Januar 1937  Herren- und Damensitzung im Saalbau „Rheintal“
24. Januar 1937 Maskenball im Gasthaus „Mailust“
31. Januar 1937 Herren- und Damensitzung im Gasthaus „Mailust“

In den ersten Jahren gehörten Jean Kaiser, Heinrich Becker IV. („de Schwarze“), Paul Duttenhöfer und Hermann Kleinknecht zu den Stars der Fassenacht.

Die Gründung des Vereins beschrieb Ernst Hesse 1985 in seinem Lied „Ja so war´s – Ein Rückblick auf 50 Jahre BCV“  (Melodie: Der kreuzfidele Kupferschmied)
     Vor fünfzig Jahr´, da trafen sich in einer Wirtschaft hier
     Paar lustige Gesellen beim Glas Wein und auch Bier.
     Es war am Kerchberg dort in dem Schneider sei´m „Rebstock“.
     Da wurd´ der BCV gebor´n – vom Kirchturm läut die Glock!

     Ja so war´s, ja so war´s, ja so war´s Ihr liebe Leit.
     Die Geburt war nicht schwer – denn sie kam zur rechten Zeit.
     Und dann war – was e Glück – unser goldig Fassenacht
     Auch in unserm Heimatörtche – durch den BCV erwacht.

     Und ein Jahr später geht´s schon rund – zwei Sitzunge, ein Ball!
     Am Bahnhof in de Mailust war´s, - zu klein war die Narhall.
     Denn eine Stunde vor Beginn – die Leut schon Schlange steh´n,
     sie wollen all den BCV – und sei Akteure seh´n.

     Ja so war´s, ja so war´s, ja so war´s ihr liebe Leit!
     Ält´re Leut schwärmen heut – noch von dieser närrisch Zeit.
     Aufwärts ging´s doch zu bald – kamen schrecklich dunkle Jahr´
     Und die Zeit des BCV auch schon wieder vorüber war.

Seit der Gründung des BCV wurde von Jahr zu Jahr die politische Situation im eigenen Land schlimmer. Die vorherrschende politische Gesinnung wurde den freidenkenden Narren zu Verhängnis.

Anfangs glaubte der Narr noch naiv an ein friedliches Deutschland. Doch dieser gute Glaube entpuppte sich leider als Irrtum. Um gegen die „Braunen“, die auch in Bodenheim mittlerweile das Sagen hatten, Kritik auszuüben, bedarf es den Spott, den man zwischen den Zeilen findet:

„Kommt alle mit freudigem Mut hierher,
sonntags abends fällt´s doch niemand schwer.
Wir wollen uns hier zusammenfinden
und alles Trübe überwinden.
Besonderen Gruß der Prominenz.
Meine Suche is grad for die Gäns. (= vergebens)
Ich tu mich hier alsfort abschinne
un kann wirklich gar koin finne.
Denn in Bodenheim, do geht des nit;
man ist sich hier zu schade.
Die Herrn, die geh´n nur in die Bütt
dehom, wenn se sich bade.
Wir wollen trotzdem lustig sein
und deshalb wird ko Trän vergosse,
bei Frohsinn, Lachen und bei Wein.
So feiern Volksgenosse.“

Danach verschärften sich die Umgangsformen zwischen der Ortsbehörde mit dem Vorstand des BCV und die der anderen Vereine. Die Büttenvorträge wurden zensiert.

1938

1938/39 war die letzte offizielle Kampagne vor dem Krieg.

Aber der Humor war Gott sei Dank auch während des Krieges und den furchterregenden Bombennächten nicht ganz verloren gegangen. Das war vielleicht noch ein ganz kleiner Funke des guten Lebens, obwohl dieser Humor auch sarkastisch war.

Hier eine kleine Anmerkung:
„In Anbetracht der derzeitigen Situation kann man nur hoffen, dass uns dies erspart bleibt!“

Unter den Unterlagen aus dieser schlimmen Zeit wurde ein Zettel gefunden:
 „Einladung zum Kellerfest !!!
Anzug beliebig – Humor mitbringen –
Eintritt frei.
Anfang gegen 1 Uhr – Ende gegen 3 Uhr
Programm:
1.    Grosses Wecken: Sirenenklänge
2.    Begrüßung durch den Luftschutzwart
3.    Gemeinsamer Gesang: Alle Vögel sind schon da.
4.    Marsch: Mit Bomben und Granaten
5.    Vortrag: Alles Gute kommt von oben (Redner D. Splitterbombe)
6.    Gesang der Herren: Im tiefen Keller sitz ich hier
7.    Feuerwerk im Freien; Ausführung: Tomy und Flak
8.    Gesang der Damen: Guten Abend, gute Nacht.
         Täglich wechselndes Programm !
Verantwortlich für die Ausführung:
Gezeichnet Winston und Churchill.

1945 – 1950

In den ersten Nachkriegsjahren tat sich zunächst mal in Bezug auf Karneval gar nichts. Da Bodenheim zuerst unter amerikanischer und dann unter französischer Besatzung stand, hatte man natürlich Angst, sei es auch karnevalistisch, Kritik gegenüber der Besatzungsmacht auszusprechen.

Bis Ende 1949 waren Karnevalsvereine verboten

Als erste wurden Sport- und Gesangsvereine wieder erlaubt. Um aber die Fassenacht weiterleben, bzw. wieder aufblühen zu lassen, nutzte man die mittlerweile wieder zugelassenen Vereine.

In Bodenheim war dies hauptsächlich der Gesangsverein Liederkranz. Hier waren insbesondere Heinrich Becker IV. und Franz Kehl diejenigen, die für den Frohsinn in der doch recht trüben Zeit sorgten.

Am 13. Februar 1950 war es dann endlich wieder soweit. Der BCV wurde neu gegründet.

Die Neugründer waren: Heinrich Becker IV. (1. Vorsitzender), Johann Spenkuch, Albert Haub, Heinrich Schneider, Josef Pelz, Paul Duttenhöfer, Heinrich Kern III., Hermann Kleinknecht, Georg Schmitt und Franz Kehl.

In der ersten Kampagne fanden schon 2 Sitzungen und ein Maskenball statt.

Um mit dem schon erwähnten Lied von Ernst Hesse zum 50-jährigen Jubiläum fortzufahren:
     In Neunzehnhundertfünfzig dann – erwacht mit neuem Mut
     der BCV und bringt die Narr´n – all unter einen Hut.
     Im Jahr darauf die Sitzung steigt – im Rheintal war was los!
     Die Leut´ stande auf Tisch und Bänk – die Stimmung war grandios.

     Ja so war´s, ja so war´s, ja so war´s ihr liebe Leit!
     Der Verein wieder da – war zu frohem Tun bereit.
     Präsident und Motor war der Becker weit bekannt.
     Hier am Ort und unter uns wurd´ er „de Schwarze“ nur genannt.

In den Generalversammlungen der folgenden Jahre werden nicht nur der Vorstand, sondern auch der Elferrat, das Komitee gewählt. Weiter ernennt man auch einen zum Prinz Carneval, der die Kampagne eröffnet und um 24 Uhr am Fastnachtsdienstag beendet. Da zu dieser Zeit die Fassenacht eine reine Männersache war, wurden die Damen erst nach dem Ende der Versammlung zugelassen

1951 -1954

1951 hatte zwei erwähnenswerte Besonderheiten:
Unser Urgestein, langjähriger Aktive und Ehrenpräsident Erich Hassinger wird erstmals im Eröffnungsspiel erwähnt. Viele Jahrzehnte mit schier unzähligen Auftritten erfreute uns unser lieber „Schlorrem“ bis er leider am 07.02.2022 von uns ging.

Im Jahr 1951 erklingt erstmals das von unserem Mitglied Adi Roß getextete Bodenheimer Heimatlied.

1952 veranstaltete der BCV 2 Sitzungen, einen Maskenball und am Fastnachtssonntag einen Umzug durch die Bodenheimer Strassen, bei dem alle Ortsvereine teilnahmen.

1953 werden erstmals 3 Sitzungen und ein Maskenball durchgeführt. Die Veranstaltungen werden von der „Garde der Prinzesse, Geselligkeitsverein Heitersbrünnchen“ mit Garde, Ballett und der Gesangsgruppe „Bodonias“ unterstützt. Der 9-jährige Benno Kleinknecht hält in dieser Kampagne seinen ersten Vortrag.

In der Generalversammlung wird Ernst Hesse zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Der bisherige 1. Präsident Heinrich Becker IV. wird zum Ehrenpräsident ernannt.

Bei den 3 Sitzungen im Jahr 1954 traten zum ersten Mal auswärtige Redner und Sänger auf.

1955 - 1965

Von 1955 bis 1960 führte erneut Heinrich Becker IV. den BCV.  

Das 25. Jubiläum  des Bodenheimer Carneval-Vereins wurde 1960 groß gefeiert.

1961 übernahm Erich Hassinger das Amt des 1. Präsidenten. Seiner Leitung und den guten Kontakten zum Mainzer Carneval-Club MCC ist es zu verdanken, dass der Fundus des BCV beträchtlich erweitert wurde, wie z.B. die Komitee-Bestuhlung, Bütten, Kappen und Mäntel.
In diesem Jahr lud der Präsident zum ersten Mal alle Aktiven zu einem „Dankeschön“ bei bayrischem Bier und Essen ins „Rheintal“ ein.

Bis zum Jahr 1962 traten schon sehr viele „Urgesteine“ der Bodenheimer Fassenacht auf die närrische Rostra. Neben Erich Hassinger, der auch viele Jahre Sitzungspräsident war, sind dies Adi Roß (literarisches Rückgrat), Ernst Hesse (Liederdichter), die Akteure der „Familie Grünes“ (Rudi Lechleitner, Bernd Hesse, Heinrich Schneider, Karl-Heinz Schneider, Reinhold Hassinger). Zu erwähnen ist, dass auch der „Bote vom Bundestag“ Jürgen Dietz hier in Bodenheim in der BCV-Bütt groß geworden ist. Erwin Metten, Rainer Fell, Erwin Plötz, Paul Duttenhöfer, Seppel Pelz sowie Hans Knußmann sind hier u.a. noch aufzulisten. (Sollte ich nun einige vergessen haben, bitte ich höflichst um Entschuldigung.)
Einen, uns wohl bekannten BCV-ler, möchte ich hier besonders erwähnen, der später ein weit über Bodenheim hinaus bekannter Stern am Narrenhimmel wurde, Heinz Becker. Beim Eröffnungsspiel 1962, das wie viele aus der Feder von Adi Roß stammte, trat Heinz Becker, wenn auch nur als Statist, als Römer zum ersten Mal auf die närrische Bühne.

1963 veranstaltete der BCV die Sitzungen in der neu erbauten Turnhalle. Sitzungspräsident war Rainer Fell. Wolfgang Roß trat zu seiner Premiere auf der närrischen Bühne auf. In diesem Jahr trat zum ersten Mal ein eigenes Hofballett des BCV auf.

1964 war es, als Karin Hassinger, damals Mainzer, als „Kulissenschieber“ auf der Bühne ihr Debut gab. Seither ist sie nicht mehr von den närrischen Brettern wegzudenken.

Als Abschluss der Kampagne ist es mittlerweile usus, dass man die Aktiven zum Danke-Schön einlädt. So auch 1965:
„Alle Aktiven des BCV treffen sich am 30. April 1965, 20 Uhr, im Cafe Lenz zu unserem traditionellen „Danke-Schön“ – Abend. Wir haben zu danken all unseren Aktiven und laden Sie ein, mit eigenen Frauen, Bräuten und Fräulein Gemahlinnen.
Mit frohem WEI – RE.
E. Hassinger“

(WEI – RE stammt wohl aus der Jägersprache und wird bis heute anstelle des Helau als Gruß außerhalb der 5. Jahreszeit gebraucht.)

1966-1970

1966 bekam das Bodenheimer Wappentier, der Esel, in den Sitzungen eine zentrale Bedeutung.
Vier lustige Dorfmusikanten, die „Bodenheimer Eselaner“ (Heinz Becker, Gerhard Gregor, Rainer Fell und Erwin Metten) traten, den Esel samt Reiter im Gefolge, auf und sorgten dafür, dass die Stimmung auf den Höhepunkt kam.
Die Kampagnen 1967 und 1968 waren den Presseberichten zufolge, sehr erfolgreich.
Ab dem Jahr 1968 zeichnete sich Wilfried Wagner für die erstklassige Bühnen- und Saaldekoration aus. Unserem lieben Wilfried, dem wir nach seinem plötzlichen Tod nachtrauern, wollen wir aber heute noch Danke für seinen „Job“ sagen, den er bis 1999 hervorragend für uns gemacht hat.
Der Dank geht auch an Gerda Winter, die sich sehr viele Jahre um den Blumenschmuck in der Narhalla gekümmert hat.

Erwähnen möchte ich hier auch Gerhard Gregor, der, „als Mädchen für alles“, ein Allrounder für den BCV war. Er war zuständig für Druckarbeiten, Karten, Organisation und Arbeiten im Vorstand.

1969 wurde Manfred May in der Generalversammlung zum 1. Vorsitz gewählt.

1970-1975

1970 übernahm Karl-Heinz (Charly) Schneider das Amt des 1. Vorsitzenden.
In der Kampagne 1971 übernahm Heinz Becker die Position des Sitzungspräsidenten. Ihm gelang es, neuen Schwung in den BCV zu bringen, indem er eine Reihe junger Mitstreiter für den BCV motivierte.

1972 fiel das gesamte Bühneninventar einem Brand zum Opfer.

1973 gab es 2 Fremdensitzungen und eine Herrensitzung. Die Herrensitzung wurde noch in der Turnhalle gefeiert.
Ab dieser Kampagne wurde die 5. Jahreszeit viele Jahre lang mit einer närrischen Weinprobe eröffnet.
Adi Roß trat in diesem Jahr zum letzten Mal auf.

1974 traten zum ersten Mal die Bodenheimer Stammtischsänger auf die Bühne. Zunächst waren es noch 9 junge Männer, die musikalisch aber sehr kritisch das politische Geschehen auf das Korn nahmen. Ihre musikalischen Leiter waren zunächst Joe Kern, danach Bernd Ottersbach.
Sie sangen nicht nur zur 5. Jahreszeit, sondern auch während des Jahres alte Weinlieder.
Der Boss der Truppe war Günter Altenburg.
Für die (meisten) Texte zeichnete sich Mathias Jungbluth verantwortlich.
Zu den „Ur-Stammtischsängern“ gehörten: Günter Altenburg, Heinz Becker, Erwin Metten, Norbert Wagner, Gerhard Gregor, Karl-Heinz Schneider, Mathias Jungbluth, Kurt Gierholz, Michael Lechleitner und ihr Musikus Bernd Ottersbach.
1975 wurde das BCV Ballett gegründet, dem in den nachfolgenden Jahren das BCV-Kinderballett und das Nachwuchsballett folgten. Die Leitung des Starballetts lag in den Händen von unserem jetzigen Präsidenten Rainer Dietz. Karin Hassinger und Rita Simm kümmerten sich liebevoll um das Kinderballett.

1976 -1980

Am 20. März 1976, wurde in der Generalversammlung Heinz Becker, genauer gesagt Heinrich Becker VI. Nachf., zum Präsidenten des Bodenheimer Carneval-Vereines gewählt. Weil aber auch über das Jahr viele Veranstaltungen des BCV geplant werden müssen, wurde ein Vergnügungsausschuss einberufen, ab  diesem Jahr einen Jahresausflug organisierte, den es leider seit mehreren Jahren nicht mehr gibt.
Heinz Becker war nicht nur als Präsident für den BCV ein Glückstreffer, sondern er eroberte auch durch seine sonore Stimme gepaart mit einer einzigartigen Komik die närrische Rostra in und im Umkreis von Bodenheim. Zusammen mit seinem Partner am Klavier Bernd Ottersbach schaffte er es auch auf die Bühne von „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht.“ Somit war er für den BCV ein hervorragender „Exportschlager“, der den Namen Bodenheim weit in die Welt hinausbrachte. Der „Schwarze“, eigentlich „Schwarze II“, war ein Präsident, der immer für seinen Verein da war und er strahlte eine angenehme Atmosphäre aus. Er war, wie vorher sein Vater, „DER BCV“.

Umso mehr traf seine Freunde die Nachricht seiner schweren, unheilbaren Krankheit. Selbst diese Krankheit hielt ihn nicht davon ab, bis zuletzt für seinen BCV aktiv zu sein. Nun schaut er neben Gott Jokus auf den BCV herab und freut sich über die Aktivität „seines Vereines“, wenn man das so sagen darf. In den Herzen der BCV-ler lebt er immer weiter.

1981 - 1999

1981 war für den BCV ein Jahr der Veränderung. Die neue Sport- und Festhalle am Guckenberg wurde fertiggestellt und nun hieß es aus der kleinen Turnhalle mit rund 300 Plätzen in die neue, wesentlich größere Halle, die etwa 800 Sitzplätze bieten kann, umzuziehen. Es war eine riesen Aufgabe für die Werbung unseres Vereines, genügend Besucher für die neue Narhalla zu finden. Dies gelang sehr gut, da unsere Sitzungen von Jahr zu Jahr nie an Qualität verloren haben, eher noch zunahmen. So hatten wir schließlich 2 Sitzungen in der neuen Halle. Als Sitzungspräsident möchte ich hier Reinhard Hesse erwähnen, der immer hervorragend durch die Sitzungen moderierte.

Ein weiterer Kraftakt war die Dekoration der neuen Halle. Es musste eine neue Dekoration beschafft werden. Der BCV hatte durch die Teilnahme am St. Albansfest zwar eine finanzielle Rücklage, die aber allein dafür nicht ausreichte. Einen Dank möchte ich hier an zahlreiche Aktive für ihre Hilfe aussprechen und ebenso an viele großzügige Sponsoren. Als Beispiel möchte ich hier erwähnen, dass eine Druckerei jahrelang kostenlos die Liederhefte zur Kampagne lieferte.

Ein besonderer Dank gilt hier unserem, den leider auch zu früh verstorbenen Heinz (Jimmy) Simm und Hans Schaubruch, die das Herz und die Seele des Bauausschusses waren. Zusammen mit ihren Helfern haben sie in vielen Jahren und unendlich vielen Stunden die große Halle immer in eine gemütliche Narhalla verzaubert

1981 zogen auch die Herrensitzungen um und zwar in den Gewölbekeller des Dolles. An dieser Stelle eine Bemerkung zu den Herrensitzungen des BCV.

„Dass sich diese Sitzungen, Sonntag morgens um 10.11 Uhr und freitags um 19.11 Uhr so großer Beliebtheit erfreuen, liegt zum einen an der Einmaligkeit des Kellergewölbes, andererseits aber auch an der Qualität der Veranstaltung, die sich wohltuend von dem abhebt, was man anderen Ortes unter Herrensitzung versteht. Diese Sitzungen sind weit über Bodenheim hinaus bekannt. Ein leibhaftiger Bundesminister hatte einmal nach der Sitzung, zu der er, wie alle übrigen Besucher eine Eintrittskarte kaufen musste, gesagt, er würde sich wünschen, dass alle Besprechungen, damals noch in Bonn, so niveauvoll ablaufen würden, wie eine Frühschoppensitzung in Bodenheim.“

1983 kreierte unser Mitglied Mathias Jungbluth, der uns u.a. auch hervorragende Kontakte zu Druckereien vermittelte, Liedtexte und Fastnachtsreden schrieb, diese auch u.a. selbst hielt, die Chronik für unser 66 und 77 jähriges Jubiläum schrieb, kurzum ein Allroundgenie, unser „BCV-Männchen“, welches offiziell 1984 als unser Maskottchen gilt. Also feiert unser „BCV-Männchen“ im nächsten Jahr seinen 40. Geburtstag.

Der BCV organisierte ab 1980 den Fastnachtsumzug jeweils am Fastnachtssamstag, an dem alle Carnevalsvereine der Verbandsgemeinde Bodenheim und zahlreiche Teilnehmer aus dem nahen und weiten Umfeld teilnahmen. Nach einigen Jahren übernahm die Närrische Bürgerinitiative diese Aufgabe.
Jedes Jahr wurde dafür ein Komitee- und Aktivenwagen  von den Aktiven und Komiteetern selbst gebaut.

An den Umzügen in Lörzweiler und Nackenheim nahm der BCV viele Jahre mit einer Abordnung teil.
2010 - 2011 baute sich der BCV unter besonderem Engagement von Hans Schaubruch, Rüdiger Breider, Rainer Dietz und Heinz Haas einen eigenen Komiteewagen, der zunächst in einer Halle des Weingutes Riebel das Jahr über auf die vierfarbbunte Zeit wartete.

Ab 2011 ist der BCV am Rosenmontagsumzug in Mainz ein fester Bestandteil.
Erwähnenswert ist hier die Kampagne 2016. Wegen einer Sturmwarnung wurde der Rosenmontagszug in Mainz abgesagt. Nun standen wir mit voll bepackten Wägen und nichts war mit Helau in Mainz. Stattdessen wurde dieser Rosenmontagszug zu einem „Muttertagszug“ und zwar am 08. Mai 2016. Dies war eine äußerst „schweißtreibende“ Veranstaltung.

Und weil der „Fastnachts-Virus“ (Anmerkung der Redaktion: Der „BCV11-Virus“ ist harmlos, aber lang anhaltend, oder besser gesagt, ein Leben lang) höchst ansteckend ist und sich in den meisten Fällen von Generation zu Generation vererbt, hat auch die Jugend aus eigenem Antrieb die Fassenacht für sich entdeckt. In der Kampagne 1982/83, dem Geburtsjahr von Prinz William, liefen Thomas Darmstadt und Bernd Jungbluth verkleidet als englische Butler mit einem Kinderwagen, bedeckt mit dem Union Jack, beim Bodenheimer Fastnachtsumzug mit. Im darauffolgenden Jahr wurde aus der „2-Jugend-Gruppe“ schon eine größere. (Tanja und Sandra Becker, Rene und Tanja Noll, Oliver Hassinger, Stefan Simm, Florian Schneider, Ulrike Lorch, Thomas Darmstadt und Bernd Jungbluth waren die ersten in dieser Jugendgruppe.) und man baute sich einen eigenen Wagen für den Umzug und dies 3 Jahre.
Da dachte sich die Jugendgruppe, die sich selbst organisierte, dass man auch versuchen sollte, eine eigene Sitzung auf die Beine zu stellen. Dies wurde dann 1986 umgesetzt. Die Jugend hatte als Sprachrohr zum Vorstand sich Otto May  zu ihrem „Vadder“ ausgewählt.

In den 80er Jahren gab es eine monatlich erscheinende Vereinszeitschrift, das „Bodenheimer Eselsohr“, für die Vereinsmitglieder. Aus dieser Zeitschrift entwickelte sich später dann der „Newsletter“, der via Email an die Vereinsmitglieder versandt wird.

Als Nachfolger des viel zu früh verstorbenen Heinz Becker übernahm 1995 Rainer Dietz das Amt des 1. Präsidenten. Bereits ab 1992 führte er als 2. Vorsitzender für den schwer erkrankten Heinz Becker die Geschäfte des Vereins.

Mit neuen Ideen und Umstrukturierungen der Organisation bekam der BCV ein neues, modernes Outfit, was auch an der neuen Komiteekleidung zu erkennen war.

Mit seiner Amtszeit von fast dreißig Jahren dürfte Rainer Dietz einer der „Dienstältesten“ Präsidenten in und um Mainz sein. Bei ihm laufen „alle Fäden zusammen“ und es gibt keinen Bereich, keinen Sektor, der ihm nicht vertraut ist und für den er sich keine Zeit nehmen würde. Sein stetes Bestreben, den Verein immer noch ein Stückchen weiter nach vorn zu bringen zeichnet ihn in besonderem Maße aus und die Stunden und Tage, die er für „seinen“ BCV leistet, sind ungezählt (seine Frau kann das bestätigen). Seinen Lieblingsspruch: „Wenn’s gut lief, war’n es viele Hände, wenn’s schlecht lief, war’ns die Präsidente“ zitiert er gerne und oft – mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wir – seine Vorstandskollegen/innen gehen fest davon aus, dass er den BCV auch in sein 100. Jubiläumsjahr führen wird.

1994 gabs es einen immensen Schritt in Hinblick auf die „Erweiterung“ des närrischen Angebotes. Die Damengesangsgruppe „Trottoir-Schwalben“ wurde am 14. Juni 1994 gegründet. Es waren: Hildegard Altenburg, Elfriede Barth, Frauke Barth, Ulrike Dehmel, Maria Göttert, Ulrike Filzek, H. Haas, Gaby Franz, Astrid Schreiner, Jutta Friedrich, Eleonore Forrest, Renate Groß, Anna Maria Holzamer, Marita Jäger, Marita Jackowski, Gertrud Jungbluth, Cecilia Lange, E. Schaubruch, A. Schneider, R. Simon, Monika Zimmermann
Musikalische Leitung: Georg Lange, Reinhold Mück (Schlagzeug)
Texte: Karin Hassinger, Wolfgang Roß
Sie nahmen in musikalischer Weise das Geschehen der Gesellschaft und Politik ins Visier.
Bis 2001 traten die „Trottoir-Schwalben“ auf den Sitzungen auf.
Diese 7 Jahre gemeinsam zu singen und zu üben hatte zur Folge, dass daraus Freundschaften wurden, die heute noch Bestand haben.
Die „Schwalben“ treffen sich immer noch, mehr oder weniger regelmäßig, in einer Bodenheimer Strauß- oder Gastwirtschaft.

„Was die Männer können, können wir schon längst“ denken sich die selbstbewussten Frauen des BCV und präsentierten 1994 ihre erste Damensitzung im Dolles-Keller unter der Leitung von Ulrike Lorch und Karin Hassinger. Das Angebot der Damensitzung wurde so gut angenommen, dass der BCV nach kurzer Zeit eine zweite Damensitzung anbot, um die Kartennachfrage befriedigen zu können.
In wechselnden Besetzungen wurde die Moderation von Beate Dietz, Marion Keuchel, Sabine Roloff-Mauritz, Marita Jakowski und Mini Mundschenk übernommen. Ab er Kampagne 2023 Katrin Afonso und Stefanie Becker

2000 - 2009

Eine etwas überalterte, bislang fest in Männerhand befindliche Institution wurde auch durch den Eintritt der BCV-Frauen aufgelockert, verschönert und modernisiert. Ab der Kampagne 2009 sind Damen mit im Komitee des BCV. Somit hat das Erscheinungsbild unseres Komitees viel mehr Charme.

2003 erfolgte die Gründung der Theatergruppe. Beate Dietz, Autorin der mittlerweile 16 Mundartstücke, leitet die Theatergruppe und führt Regie. In dieser Theatergruppe fanden sich unter anderem altgediente „BCV-Größen und Mitglieder“, sowie sonstige VIPs auf der Bühne wieder. Das waren u.a. Erich Hassinger, Karin Hassinger, Marita Jakowski, Ulrike Filzek, Jutta Friedrich, Michael Lechleitner, Hans Schaubruch, Rainer Dietz, Otto May, Willi Dietrich, Rüdiger Breider, Reiner Holzmann, Marita Jäger, Alfons Achatz, Petra Achatz, usw.
Selbst aus benachbarten Gemeinden kam Unterstützung: Paul Stenner mit Anhang, Mini Mundschenk, Klaus Schmitt, Klaus Hafner, Bardo Kraus, Andrea Gauer und viele mehr.

2004 wurde der Große Rat des BCV gegründet. Dies war ein Meilenstein im Hinblick auf die immer größeren finanziellen Anforderungen an den Verein. Der Große Rat unterstützt den Verein bei besonderen Aufgaben und erweitert den finanziellen Spielraum massiv. (Als Beispiele: 2. Umzugswagen, BCV Männchen 2019

2010 - 2022

2011 Im Rahmen der Ehrenamtsförderung ergab sich die Möglichkeit, auf einem gepachteten Gemeindegrundstück eine eigene Halle zu bauen, um den Komiteewagen des BCV sicher unterzustellen. Dies war erforderlich, da der, von der damaligen „guten Seele des Bauausschusses“ Hans Schaubruch zu großen Teilen, mit Unterstützung von Rüdiger Breider gebaute Komitee-Wagen aus der provisorischen Unterstellmöglichkeit in der Halle vom Weingut Riebel an der Spatzenmühle dringend einen neuen Stellplatz benötigte.
Dadurch ergab sich auch die Möglichkeit die BCV-Geschäftsstelle von der Enggasse, im Weingut Lorch, die von Jahr zu Jahr „enger“ wurde, mit in die neue Halle zu integrieren.
Ab diesem Jahr ist unsere Geschäftsstelle: Am Kümmerling 27.

Im Jahr 2017 wurde die BCV-Halle vergrößert, weil wir uns nun auch einen Aktivenwagen für die Umzüge bauen ließen. Das Motiv des neuen Wagens ist die alte Mauer mit Turm am Reichsritterstift in Bodenheim. Und ganz vornean steht unser St. Alban, Schutzpatron von Bodenheim.
Unter Mitwirkung des großen Rates konnte 2018 der Bau dieses zweiten Umzugswagens in Auftrag gegeben werden.
Während des Bauens des Wagens in Mainz-Mombach in der Wagenhalle vom MCV fiel er um Haaresbreite einem Brand zum Opfer.
Mit sehr großem Glück ist dem Wagen nichts passiert.


2022 wurde in der Halle im Innenausbau noch ein zusätzlicher Lagerplatz gebaut. Dies alles ist ebenfalls im Rahmen der Ehrenamtsförderung geschehen.
Diese Ehrenamtsförderungen haben wir dem Engagement unseres geschäftsführenden Vorstandes zu verdanken

Hier möchte ich nochmal auf die Herrensitzungen zurückkommen.

In den 80er Jahren wurde erstmals die sogenannte „Ärztesitzung“, als komplett verkaufte Herrensitzung, als eine feste Einnahmequelle in die Reihe der Herrensitzungen aufgenommen, welche sogar zunächst in Mainz stattfanden.

Das zweite finanzielle Standbein ergab sich durch eine zweite, komplett verkaufte Sitzung, der „WECO-Sitzung“, initiiert durch den damaligen 2. Vorsitzenden Heinrich Pohl.

Heinrich Pohl, der von 2008 bis 2019 2. Vorsitzender war, ist für den BCV eine sehr große Bereicherung, die „Gute Seele“. Sei es bei der Organisation jeglicher Art, beim Transport von großen Mengen an Equipment und, und, und…
Wenn der BCV ihn braucht, ist er da!

Mittlerweile bestreitet der BCV 5 Herrensitzungen.
Die Moderation aller Herrensitzungen lag in den Händen von: Erich Hassinger, Heinz Becker, Michael Lechleitner, Robert Hartmann,  Bernhard Knab, Rainer Dietz, Willi Görsch und Hermann Schütt.
Ab 2019 moderiert Florian Kirch zusammen mit Hermann Schütt die Sitzungen im Dolleskeller.

Hermann Schütt hat im Jahre 2015 auch den Part des Sitzungspräsidenten bei der „Großen Kostümsitzung“ von Reinhard Hesse übernommen.

Zeitgleich konnte der BCV wieder einen Protokoller aus den eigenen Reihen gewinnen, der in Person von Bernd Jungbluth seit diesem Zeitpunkt der Gesellschaft kritisch den Spiegel vorhält.


2019 hatte der BCV sein erstes BCV-Frühstück vor seiner Geschäftsstelle organisiert, welches von den Mitgliedern angenommen wurde.
„Allerdings muss ich hier die Bemerkung loslassen, dass wir noch Platz hatten!“

Also beim nächsten Mal, nicht verdrießen,
kommt zum BCV, `s Frühstück geniessen !

Die Kampagne 2019/20 verlief sehr gut und erfolgreich.

Einige unserer Aktiven sind u.a. vom BDK (Bund Deutscher Karneval) geehrt worden. Sie alle hier aufzuzählen möchte ich mir ersparen, wofür ich um Verständnis bitte.
Nur ein Ereignis will ich hier erwähnen:
Im Jahre 2020 wurde unser, seit 1980 im BCV Aktiven, derzeit 1. Vorsitzenden Rainer Dietz mit der höchsten Auszeichnung, nämlich dem „Großen Orden mit Brillanten“ durch den Bund Deutscher Karneval ausgezeichnet.
Die Initiative hatte ich mit Hermann Schütt zusammen übernommen und dies unserem Präsidenten gegenüber sehr geheim gehalten. Der ganze Vorstand wusste darüber Bescheid, nur unser Präsident war ahnungslos, als er anfangs der Kostümsitzung 2020 auf die Bühne gebeten wurde und plötzlich ein „Messfremder“ in einer Gardeuniform ihm diese Auszeichnung übergab.
Da war auch selbst unser Präsident mal „sprachlos“.
Aber Ehre, wem Ehre gebührt.

Kampagne 2020/21
Dann kam der Schlag ins Kontor!
Ende 2019  überfiel ein schädlicher Virus die Welt und 2020 kam dann die endgültige Gewissheit, dass sich dieses Virus in Windeseile verbreiten wird und für den Menschen sehr schlimme Folgen haben kann.
Versammlungen wurden verboten.
Also, nichts ging mehr.  Aber keiner wusste, wie lange es dauern wird.  
Man hoffte auf ein schnelles Ende. Diese Hoffnung wurde enttäuscht.
2 Jahre lang stand alles still. Viele Vereine mussten um ihre Existenz fürchten. Auch der BCV hatte über diese Zeit keine Einnahmen.
Bislang sind wir, der BCV, noch mit einem blauen Auge davongekommen, weil durch eine hervorragende wirtschaftliche Vereinspolitik aus der Vergangenheit und Gegenwart ein gewisses Polster vorhanden war.
Hier möchte ich recht herzlich unseren Kassieren großen Dank aussprechen.
Besonderer Dank gilt Reiner Holzmann und Hedwig Haas, die in der Vergangenheit die finanzielle Situation des BCV hauptsächlich meisterten.

Wir verlieren nie die Hoffnung auf eine gute Zukunft. So hat unser BCV schon 88 Jahre überstanden und die Zeiten waren bestimmt nicht immer rosig. Mit gemeinsamer Energie und mit Optimismus werden wir auch schwierige Zeiten überstehen.

2022 hat der BCV ein Grillfest ins Leben gerufen, welches wir am 10. September 2022 vor unserer Geschäftsstelle veranstalteten. Leider spielte das Wetter nicht so toll mit, aber mit der musikalischen Unterstützung von Hansi Schitter wurde die Stimmung bis in die späten Abendstunden hochgehalten.

Bevor ich nun auf die Gegenwart kommen werde, möchte ich diejenigen, die meist im Hintergrund wirken, ins Rampenlicht holen. Denn ohne sie geht gar nichts in einem Verein. Gemeint sind die AUSSCHÜSSE.

Bauausschuss

Wenn man eine Bühne sieht, denkt man kaum, welche immense Arbeit und auch Fachwissen erforderlich ist, diese so aufzubauen und zu dekorieren.
Diese Meisterwerke sind nur für eine kurze Zeit geschaffen. Die Woche über arbeitet man noch an der Bühne,  Samstagabend dann die Kostümsitzung und am nächsten Tag wieder Abbau. Dies soll nur ein kurzer Abriss sein.
Dafür benötigt man viele Helfer, die ihre Freizeit dafür opfern, dass die Besucher der Sitzungen ein paar schöne Stunden erleben.
Wenn ich jetzt eine namentliche Aufzählung der Helfer und Helferinnen mache, werden sicherlich nicht alle genannt. Ich bitte dies zu berücksichtigen.
Hier einige, die für den Bauausschuss ihre Arbeitskraft und Wissen gegeben haben: Heinz Simm, Hans Schaubruch, Norbert Wagner, Rüdiger Breider, Wilfried Wagner, Rainer May, Gerhard Metten und viele, viele mehr

Wirtschaftsausschuss

Zu einer Fastnachtssitzung gehört Essen und Trinken. Die Besucher setzen sich und möchten bedient werden.
Bis dies allerdings komplett soweit ist, bedarf es sehr viel Arbeit, die im Vorfeld erledigt sein muss. Speisen und Getränke müssen besorgt und vorher die Menge kalkuliert werden. Man benötigt die entsprechende Ausstattung, wie Gläser, Geschirr, etc.  Alles muss organisiert werden, hergerichtet, serviert, später abgeräumt……  
Ebenso ist die Aufgabe des Wirtschaftsausschusses genügend Helfer zu finden.
Ich möchte dem Wirtschaftsausschuss ein ganz großes Dankeschön aussprechen.
Stellvertretend für alle erwähne ich hier: Sandra Schwamb, Kerstin Frey, Michaela Schmitt, Claudia Kehrer, Heike Nitsch

Finanzausschuss

Ohne eine gute Finanzierung kann kein Verein existieren. Gute Finanzexperten sind das A und O für den Verein, der mittlerweile schon den Umfang einer kleinen Firma hat.

Hier braucht man ein hervorragendes Finanzmanagement, welches jeden Cent zunächst rumdreht, bevor man ihn ausgibt.

Nennen möchte ich hier aus der Vergangenheit Otto May und Adam Darmstadt, die sehr viele Jahre im BCV Kassierer waren.

In der Neuzeit sind dies Hedwig Haas und bis 2022 Reiner Holzmann

Presse- und Werbeausschuss

Presse und Werbung sind die direkten Kontakte in die Gesellschaft. Ohne Werbung und die öffentliche Präsenz  sind die Erfolge des Vereins in ganz weite Ferne gerückt. Laut Henry Ford heißt es: Wenn man aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann man auch die Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.
Für diesen Ausschuss steht seit vielen Jahren Hermann Schütt, der die Öffentlichkeitsarbeit und Werbung hervorragend meistert.
Dafür möchte ich ihm herzlich danken.

Hier geht mein Rückblick in die Geschichte des BCV langsam dem Ende entgegen. Ich möchte aber nicht versäumen, Denjenigen zu gedenken, die leider nicht mehr unter uns sind.
Lichtgestalten der Bodenheimer Fassenacht haben uns in den letzten Jahren leider für immer verlassen.
Besonders erwähnen möchte ich hier stellvertretend:
-    Erich Hassinger, unser langjähriger Ehrenpräsident
-    Adam Darmstadt
-    Mathias Jungbluth
-    Reinhold Hassinger
-    Gerhard Gregor
-    Wilfried Wagner
-    Norbert Wagner
-    Hans Schaubruch
-    und alle die, die nun zusammen mit „Gott Jokus“ auf uns wohlwollend herunterschauen.
Ganz herzlich möchte ich mich bei meinen Vorstandskollegen und Kolleginnen für Ihre Unterstützung und Mithilfe bedanken.
Ich hoffe, dass dieser Einblick in die Geschichte des Bodenheimer Carneval-Vereins für Sie interessant und kurzweilig war.
Falls ich jemand in irgendeiner Aufzählung vergessen haben sollte, bitte ich um Verzeihung und Verständnis.
88 Jahre BCV – da hab ich eins im Sinn,
die 12 bis 100 – kriegen wir auch noch hin,
denn, Ihr werdet seh´n
der BCV wird niemals untergeh´n.
Enden möchte ich mit einem Zitat aus der hiesigen Zeitung vom März 1935 nach der ersten Mitgliederversammlung:
„Warum soll in Bodenheim ein Karnevalverein nicht länger und dauernd bestehen können.“

Ein ganz besonders herzliches „Dankeschön“ möchte ich – auch im Namen meiner Vorstandskollegen/innen - an dieser Stelle an den Verfasser dieser umfangreichen Chronik richten, an Herrn Bernd Jungbluth! Bernd hat in stunden- und tagelanger, akribischer Recherche all das zusammengetragen, was Sie, verehrte/r Leser/in, nun in den Händen halten. Er erweiterte die Chronik der frühen Jahre, die sein Vater Mathias Jungbluth, verfasst hatte, mit viel Herzblut und Liebe zu seinem Verein. Danke dafür, Bernd!